Kirchliche Gebäude geben einer Gemeinde ein Zuhause. Menschen kommen hier zusammen, wenden sich an Gott, feiern, erleben Gemeinschaft, tauschen sich aus, … Die Räume verbinden uns mit denen, die vor uns hier gelebt und geglaubt haben oder nach uns an diese Orte kommen. Aber der Gebäudebestand unterliegt auch Veränderungen: Umgestaltungen, Neuerrichtung und Aufgabe von Gebäuden haben wir erlebt.

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– treten Sie ein:

ST. JOHANNES

DREIFALTIGKEIT

KirchenFORUM

KIRCHENFORUM

ST.-JOHANNES-KIRCHE

Kirchplatz, 23569 Lübeck-Kücknitz

St. Johannes – die „Backsteinkirche“

Sie ragt hoch über dem Kirchplatz Kücknitz auf und ist weithin sichtbar. Für manch eine*n ist sie sogar das Wahrzeichen von Kücknitz.

Seit mehr als 100 Jahren. St. Johannes wurde am 27.11.1910 geweiht, als der Stadtteil Kücknitz durch das Hochofenwerk in Herrenwyk zu wachsen begann. Nun steht nach mehr als 100 Jahren wieder eine Neugestaltung an.

Nach Gründung des Hochofenwerkes in Herrenwyk wurde recht bald mit den Planungen für 2 Kirchenneubauten in Kücknitz begonnen: die katholische Kirche St. Josef und die evangelische Kirche St. Johannes, letztere im Zusammenhang mit einem Schulkomplex in direkter Nachbarschaft zur Kirche sowie dem Pastorat. Den Auftrag dazu erhielt der damals noch junge Lübecker Baurat Carl Mühlenpfordt, der einen Entwurf im damals beliebten Heimatschutzstil vorlegte.

Am 26. November 1909 erfolgte die Grundsteinlegung. Nach nur einjähriger Bauzeit wurde die St.-Johannes-Kirche am 1. Advent, dem 27. November 1910, geweiht. Ein trutziger Turm dominiert den Blick vom Kirchplatz. Dahinter nahm sich das Kirchenschiff bis zu dessen Erweiterung in den Jahren 1955/56 eher bescheiden aus. Das St.-Annen-Museum überließ der Kirchengemeinde ein mittelalterliches Kruzifix für die Altarwand, welches sich wohl ursprünglich als Triumphkreuz in der St. Jakobikirche befand. Weitere Ausstattungsstücke wie die Kronleuchter, Altarbilder und Abendmahlsgeschirr sind Geschenke führender Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik aus Kücknitz.

Der ursprüngliche Grundriss war ein Rechteck von 13,20 m x 19,20 m, wovon 10 m x 6,50 m auf den Turm entfallen. Auf der Nordseite (zur Dummersdorfer Straße gerichtet) befindet sich eine Seitenempore, wodurch eine Art Seitenschiff entsteht. Außerdem befindet sich dort in einem kleinen Anbau der Seiteneingang, während der Haupteingang, erreichbar über eine große Freitreppe vom Kirchplatz aus, durch ein Rundbogenportal in der Turmfassade gebildet wird.

In den Jahren 1955/56 wurde die St.-Johannes-Kirche nach Osten hin, bis an das kurz zuvor errichtete Gemeindehaus, um 7 m erweitert. Dabei entstanden auf der Südseite zu den bis dahin 2 hohen Rundbogenfenstern drei weitere, zusätzlich an der Altarwand direkt unterhalb der flachen Holzbalkendecke ein auf der Spitze stehendes Dreieckfenster, welches jedoch schon bald wieder geschlossen wurde und nun nur noch von außen erkennbar ist. Im Nordwesten wurde unter der verlängerten Empore eine Sakristei eingerichtet.

Bei der Umgestaltung des Kirchenraumes 1971 wurde der Altarwand eine fast die gesamte Fläche füllende rote Ziegelwand vorgesetzt, deren rechte und linke Begrenzung leicht angewinkelt sind. Seit dieser Zeit befindet sich ein etwas jüngeres Kruzifix (um 1500) in der Kirche. Es wurden neue Prinzipalstücke (Altar, Kanzel, Lesepult) angeschafft bzw. gestiftet, neue kugelförmige Beleuchtungskörper eingebaut und der Fußboden mit einem Nadelfilzbelag versehen. Die Seitenempore wurde von Osten her eingekürzt und dadurch Raum geschaffen für eine vergrößerte Sakristei (unten) und einen Noten- und Abstellraum (darüber).

Bis 1977 stand eine zweimanualige Orgel der Lübecker Firma Kemper auf der Empore und erfüllte zunehmend schlechter die kirchenmusikalischen Anforderungen. Am 2. Advent 1977 wurde das neue Instrument eingeweiht, eine ebenfalls zweimanualige Orgel mit 22 Registern der Firma Detlef Kleuker aus Brackwede.

Zur heutigen Ausstattung der Kirche gehört das silberne Taufbecken auf einem dreibeinigen Stahlfuß, welches die Metallhütte 1960 bei der Lübecker Firma Oehlschlaeger in Auftrag gab, sowie seit 1984 die Eisenskulptur eines Schmelzers, etwas spitz „Der heilige Eisenius“ getauft. Außerdem gibt es an der Südwand unterhalb der Fenster einen Bilderzyklus zum Johannes-Evangelium, den 1988 Uwe Beckmann schuf.

Das Geläut besteht heute aus 3 Glocken, nachdem seit Dezember 2006 die in Karlsruhe gegossene neue große Glocke neben der aus der Erbauungszeit erhaltenen Glocke „Dominica“ und der im Jahre 1950 nachgegossenen Glocke „Evangelica“ im Turm hängt.

Seit 2004 steht die St.-Johannes-Kirche, einschließlich der Treppe zum Kirchplatz und des östlich sich anschließenden Gemeindehauses (Seniorenbegegnungsstätte), unter Denkmalschutz.

Gegenwärtig wird an der Umsetzung eines Entwurfs zur Neugestaltung des Innenraums gearbeitet. Informationen dazu finden Sie hier.

Aktuell läuft das Projekt zur Neugestaltung des Innenraums von St. Johannes.

Mehr dazu erfahren Sie an dieser Stelle

DREIFALTIGKEITSKIRCHE

Schlesienring 3, 23569 Lübeck-Kücknitz

Dreifaltigkeit – die Kirche für Geometriefans.

Hier ist alles Hoch-Drei: das Kirchenschiff mit seiner wohligen Nur-Dach-Atmosphäre, die Fenster und Bankreihen und zuletzt der etwas abseits stehende Turm. Die Dreifaltigkeitskirche wurde 1965 eingeweiht und steht im Ortsteil Roter Hahn, der den nordöstlichen Teil unseres Gemeindegebiets bildet.

Seit 1951 entsteht die Siedlung Roter Hahn. 1958 zählt der neue Stadtteil bereits ca. 3.000 Bewohner, die überwiegend aus den Flüchtlingslagern kommen. Am 3. Februar 1964 wird die selbstständige Kirchengemeinde Dreifaltigkeit gebildet; die beiden neuen Pastorate im Schlesienring stehen zu diesem Zeitpunkt bereits, eines davon zunächst als Gemeindehaus, dann als Kita betrieben.

1963 wird der Grundstein für die neue Dreifaltigkeitskirche gelegt. Der Entwurf stammt von dem Meldorfer Architekten Otto Andersen. Tragender Gedanke seiner Gestaltungsidee ist das Dreieck als Hinweis auf den Namen der Kirche. Weithin sichtbar ist der 45 m hohe Glockenturm, auch er besteht aus Dreiecksflächen, allerdings äußerst spitz zulaufenden. Am 28. Februar 1965 fand die Weihe statt.

Die Kirche weist in Altarrichtung nach Nord-Osten und hat die Form eines Zeltes. Sie besteht aus dreieckigen Stahlträgern, die außen mit Kupferblech und innen mit Holztäfelung verkleidet sind. Rund 14 m beträgt die Höhe im Inneren,18 m die Breite und 25 m die Mittelachse in Nordost-Südwest-Richtung. Gaubenfenster in der Dachfläche bilden eine natürliche Lichtquelle. Einen besonderen Effekt bietet das Tageslicht, das durch ein Fensterband auf die gemauerte und innen weiß geschlämmte Altarwand fällt. Sowohl diese Wand als auch die baugleiche Südwestfassade mit den beiden Eingangsportalen sind leicht gewinkelt.

Die 3 Bankblöcke sind durch schräg verlaufende Gänge unterbrochen; diese führen optisch genau auf den Altar zu. Mittig zwischen Altar und vorderster Bankreihe befindet sich die Taufe; auf den 4 Seiten des Bronzebeckens finden sich Reliefs zur Noah-Geschichte. Sie stammt – wie auch das Altarkruzifix und der Osterleuchter – von dem Hamburger Künstler Fritz Fleer. Die Orgel auf der Westempore ist ein Werk der Firma Emanuel Kemper & Sohn, Lübeck, aus dem Jahr 1967.

An die Kirche schließt sich im Nordwesten ein mit Kupferplatten verkleideter Verbindungsgang mit einigen Nebenräumen an, der zum fast quadratischen Flachbau des Gemeindehauses führt. Hier erhebt sich über dem Foyer der spitze Glockenturm, auf dem sich 4 Glocken befinden, darunter die beiden ehemaligen Lagerglocken aus dem Flender-Lager. Das Gebäude enthält den Saal (ca. 112 m²) und 3 Gruppenräume unterschiedlicher Größe. Es gibt eine Küche und Abstellräume.

Auf dem Vorplatz wurde 2014 ein kleiner Kirchgarten angelegt. Kirche, Gemeindehaus sowie die umgebende Freifläche stehen seit 2007 unter Denkmalschutz.

KirchenFORUM

KIRCHENFORUM

Straßenfeld 2a, 23569 Lübeck-Kücknitz

Das KirchenFORUM – ein Ort für alle.

Das KirchenFORUM Alte Post ist seit 2008 im Besitz der Gemeinde und wurde bis 20212 zu einem Gemeindezentrum ausgebaut.

Das KirchenFORUM bringt Einiges unter einem Dach zusammen:

  • Café Credo (EG)
  • Gemeindesaal (EG)
  • Stöberkammer (im UG)
  • Räume für Kinder- und Familienarbeit (1. OG)
  • Büro des/der Diakon*in (1. OG)

Das ehemalige Kücknitzer Post-Gebäude aus dem Jahr 1966 wurde Anfang 2008 von der Kirchengemeinde Kücknitz erworben und als „Leuchtturmprojekt“ der damaligen Nordelbischen Kirche nach dem Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs durch das Büro Meyer Steffens, Lübeck, zu einem modernen Gemeindezentrum umgebaut. Es erhielt eine neue Fassade mit hochwirksamer Dämmung, neue dreifachverglaste Fenster, einen Aufzug zur behindertengerechten Erschließung und ein nachhaltiges Energie- und Lichtkonzept. Die Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der erste Preis des Wettbewerbes „Die Hütte der Frommen soll grünen“ der Nordelbischen Kirche sind Ausweis für den ökologischen und nachhaltigen Umbau. Am 29. April 2012 konnte nach etwa 1½ jährigen Bauarbeiten die Einweihung gefeiert werden. Das KirchenFORUM „steht für Begegnung, Offenheit, Kultur, Kooperation“, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs zur Eröffnung, und „wenn man so will: für prima Klima“. 1

Unter seinem Dach befinden sich im Keller die „Stöberkammer“ und Jugendräume, im Erdgeschoss ein großer Saal von gut 150 mmit Nebenräumen sowie das „Café Credo“ mit dem Eine-Welt-Laden, dazu ein großzügiges Foyer. Im Obergeschoss gibt es Räume für Kinder- und Familienarbeit sowie Besprechungen. Außerdem befindet sich hier eine Kinderarztpraxis.